Battery Beats August 2025: Erlöse von stand-alone Batteriespeichern (BESS)
Leichter Aufschwung der Märkte – Erlöse von über 26 k € pro MW im August möglich
Abbildung 1: Berechnungsergebnisse zu den möglichen Erlösen (backtesting) eines 1 MW/2 MWh Batteriespeichers an den deutschen Strommärkten im August 2025 (Annahmen und Einschränkungen zu den Berechnungen können hier nachgelesen werden) [* durchschnittliche Leistungspreise; ** marginale Leistungspreise]
Nach einer deutlichen Dämpfung im Vormonat findet eine Erholung der Erlöspotenziale für stand-alone Batteriespeicher statt. Wie die Berechnung mit unserem Optimierungsmodell basierend auf den Preisen in den verschiedenen Strommärkten im August 2025 zeigt, hätte ein Batteriespeicher (1 MW/2 MWh) bei einer cross-market Optimierung und marginalen Leistungspreisen rund 27 k € erlösen können.
Die dargestellten Erlöse bilden die theoretischen Potenziale unter perfekter Voraussicht über jeweils einen Tag ab und stellen damit eine Maximalabschätzung für die betrachteten Märkte dar. Erlöse aus financial trading und Aktivierungen auf dem aFRR-Markt bzw. einer Teilnahme am Regelarbeitsmarkt wurden jedoch nicht mit betrachtet und stellen weitere Erlösoptionen dar.
Es zeigt sich in Abb. 1, dass der Trend von 2024 auch im August 2025 anhält: In der Vermarktung in Einzelmärkten bringen der kontinuierliche Intradayhandel und der aFRR-Leistungsmarkt die höchsten Erlöse für stand-alone Batteriespeicher. Im Detail zeigt sich im Regelleistungsmarkt, dass die Erlöspotenziale im negativen Regelleistungsmarkt im August über denen im positiven Regelleistungsmarkt lagen. Der positive aFRR-Leistungsmarkt lag leicht über dem FCR-Markt.
Cross-market-Erlöse in den letzten 13 Monate im Überblick
Abbildung 2: Potenzielle Erlöse der cross-market-Strategie von August 2024 bis August 2025, nach Einzelmärkten aufgelöst [* durchschnittliche aFRR-Leistungspreise]
Zur wirtschaftlichen Bewertung eines Batteriespeichers sind insbesondere die potenziellen Erlöse einer cross-market Strategie relevant. Im August 2025 wären in unserem Modell damit Erlöse von knapp 22 k € mit durchschnittlichen aFRR-Leistungspreisen erzielt worden. Davon wären ca. 42 %, und damit weniger als in den beiden Monaten zuvor, in den Großhandelsmärkten erzielt worden, wovon der größte Anteil auf den kontinuierlichen Intraday entfällt. Der verbleibende Teil der Erlöse wird etwa zu 72 % im negativen aFRR-Markt verbucht. Der positive aFRR-Markt und der FCR-Markt machen entsprechend einen geringeren Anteil aus. Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat (in Abb. 2 ganz links) sieht man zunächst eine Reduktion der Gesamterlöse um ca. 22 %. Darüber hinaus sieht man zum einen innerhalb der Großhandelsmärkte eine Reduktion der Erlöse im Intraday-Auktionsmarkt, obwohl diese im Vergleich zum Juli wieder gestiegen sind, und zum anderen eine absolute Verdopplung bzw. relative Steigerung um das 2,6-fache im negativen aFRR-Leistungsmarkt sowie einen deutlicheren Rückgang im FCR-Markt. In der Summe führt dies dazu, dass es eine Verschiebung hin zu den Regelleistungsmärkten beim Gesamterlös der cross-market Strategie gab (von 38 % zu 58 %).
Betrachtet man die Erlöse über die letzten 13 Monate (Abb. 2), lässt sich zunächst beobachten, dass im August 2025 primär der aFRR-Markt Erlöstreiber im Bereich der Regelleistung war. Auffällig ist dabei, dass diese Erlöse, wie bereits in den Vormonaten seit April, vor allem aus dem negativen aFRR-Markt stammen.
Cross-market-Erlöse in Summe über die jeweils letzten 12 Monate
Abbildung 3: Rollierende potenzielle Erlöse der cross-market Strategie über jeweils 12 Monate von Juli 2024 bis August 2025, nach Einzelmärkten aufgelöst [* durchschnittliche aFRR-Leistungspreise]
Im Unterschied zu Abb. 2 zeigt Abb. 3 die potenziellen Erlöse einer cross-market Strategie eines Batteriespeichers nicht nur für den jeweiligen Monat, sondern rollierend über jeweils 12 Monate. Hier zeigt sich im Zeitverlauf, dass bei dieser Strategie die Großhandelsmärkte zunächst einen leicht wachsenden Anteil am Gesamterlös ausmachten, der Anteil aber bereits seit März und zuletzt deutlich zurückgeht. Von November 2024 bis Mai 2025 sind die Gesamterlöse kontinuierlich angestiegen und im August zum dritten Mal leicht abgesunken. Innerhalb der Regelleistungsmärkte sind nach einem Absinken der Erlöse im negativen aFRR-Markt in den Wintermonaten diese seit März kontinuierlich angestiegen, während die Entwicklung im FCR-Markt seit November negativ verlief und im positiven aFRR-Markt die Erlöse relativ konstant blieben.
Ergänzend zu den hier dargestellten Erlöspotenzialen könnten sich weitere Erlöse durch die Vermarktung des Batteriespeichers auf dem aFRR-Regelarbeitsmarkt und durch financial trading insbesondere im Intraday-Markt ergeben, die in der hier durchgeführten Optimierung nicht mit betrachtet werden.
aFRR-Erlöse im August legen im Vorjahresvergleich zu, übrige Erlöse sinken
Während die positiven wie negativen potenziellen aFRR-Erlöse im August 2025 verglichen mit denen im Vorjahresmonat (Abb. 4) um bis zu 25 % stiegen, konnten auf den Großhandelsmärkten, im FCR-Markt wie auch in der cross-market-Strategie nur sinkende potenzielle Erlöse registriert werden.
Abbildung 4: Veränderung der Erlöspotenziale eines stand-alone Batteriespeichers in den verschiedenen Märkten für August 2025 vs. August 2024 [* durchschnittliche Leistungspreise; ** marginale Leistungspreise]
Wesentlich für die unterschiedlichen Erlöse in den Großhandelsmärkten im Vorjahresvergleich sind insbesondere die durchschnittlichen täglichen Spreads bzw. Standardabweichungen an den einzelnen Märkten. Die durchschnittlichen täglichen Spreads sind im August 2025 am Day-Ahead-Markt gegenüber August 2024 gesunken (- 11 %), ebenso wie die durchschnittliche tägliche Standardabweichung (- 5 %), d.h. es sind leicht weniger und/oder geringere Preisschwankungen um den Mittelwert aufgetreten. Auch bei der Intraday-Auktion lagen die durchschnittlichen Spreads deutlich unter denen im Vorjahresmonat (- 28 %). Gleiches gilt für die durchschnittliche Standardabweichung (- 13 %). Die Unterschiede zum Vorjahresmonat waren im kontinuierlichen Intradayhandel noch ausgeprägter: Hier lagen die durchschnittlichen Spreads noch deutlicher unter denen des Vorjahresmonat (- 46 %) und auch die durchschnittliche Standardabweichung ist zurückgegangen (- 37 %).
Im FCR-Markt lag der Leistungspreis durchschnittlich um 21 % niedriger als im August 2024. Die Potenziale im positiven aFRR-Leistungsmarkt sind gegenüber dem Vorjahresmonat sahen wie folgt aus: Die durchschnittlichen Leistungspreise lagen im positiven aFRR-Markt im Durchschnitt 5 % unter (marginale Preise ca. 7 % über) denen des Vorjahres. Im negativen aFRR-Markt lagen die Leistungspreise durchschnittlich ca. 12 %, die marginalen Preisen sogar 24 % über denen im Vorjahresmonat lagen.
Die Details zu dem Modell und den getroffenen Annahmen und Einschränkungen finden Sie hier.
uZusätzliche Erlöspotenziale für 4-h-Systeme im August 2025 insbesondere im DA-Markt
Abbildung 5: Vergleich der potenziellen Erlöse eines stand-alone Batteriespeichers mit einer 2-h-Auslegung vs. 4-h-Auslegung im Juli 2025 [* durchschnittliche Leistungspreise; ** marginale Leistungspreise]
Beim Vergleich der Erlöspotenziale für ein 4-h-System zu der aktuell dominierenden 2-h-Auslegung zeigt sich ein ähnliches Bild wie auch im Jahresrückblick 2024 und den Vormonaten: Die Potenziale in den einzelnen Großhandelsmärkten (DA, ID-Auktion und ID kont.) lagen um bis zu 67 % höher als bei einem 2-h-System. In der hier dargestellten Betrachtung werden für die Regelleistungsmärkte lediglich die leistungsbezogenen Erlöse betrachtet. Daher kommt es bei einer Erhöhung der Kapazität zu keiner Veränderung der Erlöspotenziale an diesen Märkten. Bei einer cross-market Strategie stiegen die möglichen Erlöse um bis zu 21 % an.
Die Verdopplung der Kapazität führt in der cross-market Optimierungsstrategie zu einer Verlagerung in die Großhandelsmärkte. Während mit einem 2-h-System bei durchschnittlichen Leistungspreisen ca. 42 % der Gesamterlöse an diesen Märkten erzielt wurden, stieg dieser Anteil beim 4-h-System auf ca. 60 %.
Negativer aFRR-Markt bleibt lukrativ für Batteriespeicher
Zusammenfassend lässt sich beobachten, dass der negative aFRR-Markt für Batteriespeicher im August 2025, wie bereits in den Vormonaten, deutlich an Attraktivität gewonnen hat. Er ist zusammen mit dem kontinuierlichen Intradayhandel der Kerntreiber der Erlöse einer cross-market Optimierung von Batteriespeichern im August 2025. Darüber hinaus bestanden sicherlich weitere Erlöspotenziale am aFRR-Arbeitsmarkt und durch financial trading, die hier aber nicht mitbetrachtet wurden.
Im Oktober veröffentlichen wir das nächste Update mit Details dazu, wie sich die Erlöspotenziale von Batteriespeichern im September 2025 gegenüber dem Vorjahresmonat verändert haben und welche Erlöspotenziale sich daraus für die letzten 12 Monate ableiten lassen.
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